Banner an der Autobahnbaustelle bei Salzmünde

Die Klettergruppe von Ende Gelände Leipzig, „Kletteradatz“, hat ein Banner an einem Kran der Autobahnbaustelle der A143 bei Salzmünde aufgehängt:

Banner mit dem Text "Klimagerechte Verkehrswende jetzt! Keine A143", einem durchgestrichenen Autobahn-Symbol und dem Logo von Ende Gelände

DuBistHalle hat auch darüber berichtet. Hier die Pressemitteilung von Kletteradatz:

“”Wir sind der Ansicht, dass jeder Meter neue Autobahn in Zeiten der Klimakrise ein Meter zu viel ist“, heißt es von der Initiative. Kritisiert wird zum Beispiel die Zerstörung der Phorphyrkuppenlandschaft.

Etwas überfordert von der Situation waren offenbar auch die eingesetzten Beamten aus dem Saalekreis. Diese drohten Pressemitarbeitern mit einem Platzverweis, forderten Personalausweise als „Legitimation als Bürger“. Auch das Landespressegesetz war den eingesetzten Beamten vor Ort offenbar nicht bekannt.

Die Aktion ist Teil eines bundesweiten Aktionswochenendes, an dem im ganzen Land über 50 Proteste unter dem Motto #MobilitätswendeJetzt stattfinden.

„Der Bau der A143 bedeutet eine massive Beeinträchtung von Naturräumen im Unteren Saaletal, welche als Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten von der EU zu europäischen Schutzgebieten ausgewiesen wurden“, sagt Lucie Ritzsch vom lokalen Bündnis ‚Zukunft statt Autobahn‘.

„Mitten in der Klimakrise und dem sechsten Massensterben der Erdgeschichte hat der Erhalt von biologischer Vielfalt absolute Priorität gegenüber völlig veralteten Infrastrukturplänen.

„Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutzgesetz hat gezeigt: es braucht jetzt noch entschlosseneres Handeln für das Klima“, so Sonja Weil von Ende Gelände Leipzig.

„Im Verkehrssektor sind die Emissionen seit 1990 überhaupt nicht gesunken. Um hier etwas zu erreichen, müssen wir weg von motorisiertem Individualverkehr und hin zugutem ÖPNV für Alle. Der Neubau von Autobahnen ist deshalb definitiveine Fehlinvestition. Wir dürfen nicht an den Infrastrukturpfaden von Gestern festhalten, denn sie sind eine Sackgasse. Stattdessen braucht es jetzt den Mut, die Weichen in eine klimagerechte Zukunft zu stellen!“”

Wieder Fahrraddemo zur Autobahn

Am 28.03.2021 gibt es wieder eine Fahrraddemo zur Baustelle der A143. Wir starten um 14 Uhr vorm Peißnitzhaus und werden dann gemeinsam zur Baustelle fahren. Dieses Mal geht es zum südlichen Ende der geplanten Autobahn über Magistrale und B80! Sagt euren Freund*innen Bescheid und kommt vorbei mit Maske und Abstand.

Fahrraddemo „Saali bleibt“ am 21.02.2021 um 14 Uhr

Die BI-Saaletal ruft zu einer Fahrraddemo am 21.02.2021 auf. Diesem Aufruf schließen wir uns gerne an. Ihr findet ihn hier auch in Kopie:

Mitten in der Klimakrise soll durch das Naturschutzgebiet Unteres Saaletal eine Autobahn gebaut werden. Das ist eine ökologische Katastrophe »vor unserer Haustür« und eine unglaublich teure Verschwendung von Geld und Baumaterial.

Die A143 ist seit 1991 als Verbindungsstück zwischen der A38 und der A14 geplant. Angeblich soll sie den den »Aufschwung Ost« bringen, den Saalehafen mit der Nordsee verbinden und Halle von Autos entlasten. Dies wurde durch Verkehrszählungen allerdings deutlich widerlegt. Der Autoverkehr entsteht hauptsächlich in der Stadt selbst. Für den Bau werden mehr als 250 Mio. Euro veranschlagt.

Mit diesen Unmengen an Geld könnte die Stadt Halle sowie das Umland mit sauberem Strom aus Windrädern versorgt werden. Es könnte ein kostenloses gesundes Schulessen für alle Kinder geben, oder die besten Radwege und Fußwege im Land. Stattdessen werden gerade europaweit einmaliges Biotope zerstört. Der Verlust dutzender Tier- und Pflanzenarten sowie eines einzigartigen Landschaftsgebietes droht. Das akzeptieren wir nicht! Autobahnen sind so unzeitgemäß wie neue Kohlekraftwerke.

Ihr Lärm, ihre Stickoxide und Gifte sind keine „pulsierende Lebensadern“, wie die DEGES behauptet. Die Autobahn würde den Tod von vielen seltenen Lebewesen bedeuten. Die Saale im eiszeitlich geformten Tal mit der Landschaft und den vielen Biodiversivitäts-Hotspots ist die wirkliche pulsierende Lebensader.

Um die Pariser Klimaziele nur halbwegs einhalten zu können, muß jetzt etwas geschehen. Im Jahr 2021 an 30 Jahre alten Plänen festzuhalten, heißt den Klimaschutz aufzugeben. Das lassen wir nicht zu.

Deshalb werden wir gegen die irreversible Zerstörung der Naturschätze und für Klimagerechtigkeit sowie eine offene, solidarische Gesellschaft eintreten.

Am 21. 2. 2021 wollen wir uns diesem Wahnsinn gemeinsam entgegenstellen und die Trasse besichtigen.

Start: 14 Uhr am alten Planetarium
Ende: 17 Uhr dort.